Megatrends einer multipolaren Weltordnung

Koexistenz von Demokratien und Autokratien

In einer multipolaren Weltordnung existieren Demokratien und Autokratien nebeneinander und bilden die beiden Hemisphären des Global Brain ab. Dabei stellen die beiden Gesellschaftssysteme zwei verschiedene Betriebssysteme dar, welche wie die linke und die rechte Gehirnhälfte des Menschen Informationen anders verarbeiten.

Aufkommen einer Staatengemeinschaft

Die Abhängigkeit voneinander, die das Wesen des Homo Dividuum ausmacht, wird immer mehr auch zur Maßgabe der Staatenwelt. Die Nationalstaaten weiten sich zu einer Staatengemeinschaft aus. Das führt aber zu einer unauflöslichen Interdependenz, also einer engeren wechselseitigen Abhängigkeit der Staaten untereinander.

Bereits heute operiert die Wirtschaft aller Nationen als ein nahtlosen Netz. Dies steht im Laufe des 21. Jahrhundert auf politischer Ebene an. Wir werden einen Übergang zu einer planetaren Weltordnung mit der Verschmelzung von Innen- und Außenpolitik erleben. Die bisherige Auffassung der Souveränität der Nationalstaaten als eine absolute und letztgültige Autorität weicht einer eingeschränkten und geteilten Souveränität.

Eine solche föderale Weltordnung, und damit die politische Einheit der Menschheit, könnte durch die technologische Beherrschung der Erde herbeigeführt werden, welche einen Rahmen universeller wechselseitiger Vereinbarungen einer weltweiten föderalen Struktur in einer fluiden, hoch dynamischen und intensiv vernetzten Welt bildet.

Ausweitung einer globalen Multilevel Governance

Global Governance bezeichnet den zur Bewältigung globaler Probleme erforderlichen internationalen Rahmen von Prinzipien, Regeln, Gesetzen und Prozessen der Entscheidungsfindung, inklusive einer Reihe von Institutionen, um diese aufrechtzuerhalten – und meint keine „Weltregierung“ (Global Government).

Im Rahmen von Global-Governance-Prozessen behalten die Nationalstaaten ihre Souveränität, praktizieren aber Formen der freiwilligen Kooperation. Allerdings wird diese Beschränkung teilweise kritisiert, so etwa von weltföderalistisch ausgerichteten Wissenschaftlern, die unter Global Governance vielmehr einen entwicklungsoffenen Prozess verstehen, der durchaus in Formen globalen Regierens münden könne. 

Entstehung von transnationalen Wirtschaftsimperien

Für internationale Konzerne spielt es gar keine Rolle, ob Regierungen der jeweiligen Länder politisch einig miteinander sind. Sie agieren losgelöst von Nationalitäten und politischen Systemen auf einer transnationalen Ebene.

Wir skizzieren und beschreiben die Mechanismen der nächst größeren Organisationsstufe, den transnationalen Wirtschaftsimperien, welche über den Nationalstaaten stehen. Hierzu betrachten wir unter anderem die globale Elite der superreichen Unternehmer aus der Perspektive der Entstehung einer Weltgemeinschaft und zeigen mit unserem evolutionären Deutungsmuster ihre konstruktive Rolle dabei auf.